Samstag, 8. Oktober 2011

Sommerurlaub in Mecklenburg-Vorpommern

Zwei Arbeitswochen liegen schon wieder hinter uns, das verlängerte Wochenende ist auch schon wieder lange vorbei, aber nun war Zeit genug, um die Bilder vom Urlaub zu sichten und für den Blog zu bearbeiten, den Text zu verfassen und dies alles online zu stellen.
Hier also unser Reisebericht:


Freitag, den 09.09.2011 ging es gegen 17 Uhr los. 
Leider waren soviele Autos unterwegs,  dass unsere Fahrt nach Amelinghausen 7,5 Stunden dauerte!
In der Nacht angekommen, parkten wir am Lopausee auf einem Parkplatz und übernachteten dort.
Am nächsten Morgen fuhren wir dann unser 1. Ziel an, den Campingplatz Lopautal in Amelinghausen.

1.Station "Lüneburger Heide"

Wir bekamen einen Platz direkt am Eingang und in der Nähe des Sanitärhauses, was nicht nur sehr praktisch war, der Platz war zudem parzelliert und somit hatten wir unser eigenes kleines Reich, standen also nicht in der Reihe der Gastcamper.
 

Samstag mussten wir uns etwas aklimatisieren und uns um die, in der Gegend ansässige Familie kümmern. Wir hatten also einen sehr geruhsamen Tag in Lüneburg und Amelinghausen.
Am Sonntag ging es in der Früh nach Undeloh.
Undeloh liegt im Herzen der Lüneburger Heide, Nähe Wilseder Berg. Komplett auf Touristen eingestellt, bot der Ort die idealen Ausgangsbedingungen, um sich der Lüneburger Heide nach den eigenen Vorstellungen zu nähern. Sei es mit Führungen, Kutschfahrten, auf dem Rücken der Pferde, per Rad oder eben, wie wir, zu Fuß und alleine.
Da mein Mann lange in dieser Gegend gelebt hat und somit auch einiges zu berichten weiß, konnten wir uns auch alleine, nur mit unseren Fotoapparaten bewaffnet, dem Flair der blühenden Heide hingeben.
Um 9 Uhr gehörten wir zu den Ersten, die auf einem der vielen Parkplätze dort parkten und in die Heide spazierten. Sehr schöne Landschaft und sehr schönes Wetter, ein idealer Auftakt für unseren Urlaub.
Zwei Stunden dauerte unser erster gemeinsamer Heidebesuch, doch wird dies sicherlich nicht der Letzte gewesen sein. ;-)


Auf dem Rückweg kamen uns dann jede Menge Kutschen mit anderen Touristen entgegen, Fahrradfahrer auf der Jagd nach Kondition und Kilometern klapperten an uns vorbei. (Warum schauen diese meistens so verkniffen in die Welt und haben nur Augen für den halben Meter vor dem Vorderrad?), Reiter lächelten uns zu und viele andere Spaziergänger tauchten plötzlich aus dem Staub der Lüneburger Heide vor uns auf und entboten uns ihre herzlichen Tageswünsche.
Die Stille hatte ein Ende, ein Tag Hochsaison, weil Heideblüte.
Wie gut, dass wir schon so früh dort waren und die Ruhe, die Weite und das eigentlich beeindruckende,... das Zwitschern der Vögel, das Summen der Bienen, das Schaukeln der Schmetterlinge, das Wiegen der Gräser, Blüten und Blätter,... das Rauschen des Windes und die herrlichen morgendlichen Sonnenstrahlen, sowie die freundlichen Guten-Morgen-Grüße genießen konnten.


Da Amelinghausen nur als Zwischenstation auf dem Weg zum eigentlichen Urlaubsort angedacht war, zogen wir montags weiter Richtung Ostsee. 
Wir hatten uns zuvor im Internet den Campingplatz Zierow, an der Ostsee, ausgesucht.
 

2. Station "Ostsee Camping Zierow"

Schon als wir ankamen merkten wir, dass es ziemlich stürmisch war, dennoch entschieden wir uns für einen Platz in der 1. Reihe, direkt mit Blick auf das Meer. Wenn schon, dann richtig, dachten wir.


Gute Sturmsicherung ist alles! Auch wenn es auf Kosten der Attraktivität des Gesamteindrucks geht. ;-)



Unser Blick vom Stellplatz aus, über den Zaun geschaut hatten wir einen traumhaften Ausblick über die Wismarer Bucht.


Traumhaft dieser Sonnenuntergang, oder?


Die Nacht war dafür alptraumhaft. Einige Male dachten wir, wir fliegen mit samt dem Wohnwagen weg. Es war so stürmisch, dass keine ruhige Nacht möglich war. Später erfuhren wir, dass die Windstärke 10 im Durchschnitt und in einigen Böen sogar 12 erreichte.
Dies war uns definitiv zu stressig.
Mein Mann schaute sechs Mal nachts aus dem Wohnwagen, um zu kontrollieren, ob noch alles da war. Es knallte und zerrte, als ob Rabauken versuchten uns die Klippen hinunter zu stürzen.
Der Wetterbericht kündigte uns an, dass sich das Wetter in den nächsten Tagen eher verschlechtern, als verbessern würde.
Wir entschlossen uns spontan unser Domizil im Inland aufzuschlagen.
Am Kiosk kauften wir uns eine Karte der Mecklenburgischen Seenplatte und suchten uns ein neues Ziel aus. Mein Mann kennt diese Gegend hervorragend, da er früher einen Großteil der Seen mit dem Boot bereist hat.
Zunächst aber stand noch ein Ausflug nach Rehna auf dem Plan. Ein ganz normales, kleines, verträumtes Städtchen, in dem die Zeit stehengeblieben zu sein schien.




Auch in diesem Städchen waren wir garantiert nicht das letzte Mal. Der Charme dieser mecklenburgischen Kleinstadt hat uns in seinen Bann geschlagen, aber auch die Dörfchen rund ums Städtchen haben eine ganz besondere Ausstrahlung.
Der Tag verging viel zu schnell, doch wollten wir unseren Plan eines Umzuges nicht ändern und bauten, nach Ankunft abends in Zislow, Sonnensegel, Windschutz und Vorzeltteppich ab.
So konnten wir am nächsten Morgen schön früh aufbrechen. 
Punkt 8 Uhr waren wir fertig für die Abfahrt!
Wir standen an der Rezeption...doch diese war geschlossen?!
Voller Entsetzen lasen wir ein Schild: "Ab 9 Uhr geöffnet!" 
Hätten wir doch am Abend schon alles abgerechnet! Nun würden wir eine Stunde hier warten müssen... Gehen wir eben eine Stunde am Strand spazieren.
Wir wollten uns gerade überlegen, wo wir das Gespann solange hinstellen, als wir eine junge Dame im Inneren des Gebäudes gewahr wurden.
Sofort klopfte mein Mann energisch an die Scheibe. :-D
Wir hatten Glück, zum Einen war diese Dame wirklich liebenswürdig und sehr hilfsbereit, zum Anderen hatten wir das Geld passend, da die Kasse noch geschlossen war. ;-)
So wurde ganz unbürokratisch abgerechnet und wir konnten planmäßig abfahren.
Auf ging es nun also nach Zislow am Plauer See. 
Auf der Karte reizte uns das "Tal der Eisvögel" und die Lage war auch relativ zentral, so dass man von dort aus auch gut Ausflüge machen konnte. 
Der zuerst angesteuerte Campingplatz direkt im Tal der Eisvögel war allerdings nicht erreichbar, da die Straße, durch Straßenbaumaßnahmen,gesperrt war. Unsere Navi-Dame führte uns dann eine Straße weiter, auf der Karte war zu sehen, dass dort noch zwei weitere Campingplätze in unmittelbarer Nähe sind. 
Der nächste Campingplatz machte von außen keinen wirklich einladenden Eindruck, so wollten wir uns vorab noch den Zweiten anschauen.
Auch lockte der Name des Campingplatzes: "Adamshoffnung". Wir wollten herausfinden, ob diese Hoffnung eine berechtigte war. ;-)
Der Campingplatz hieß dann doch "nur" Naturcamping-Zwei-Seen, gefiel uns aber auf Anhieb.  Später stellten wir fest, dass Adamshoffnung eine kleine Ortschaft in unmittelbarer Nähe ist. Wir sind durchgefahren und fanden ihn romatisch. :-)


3.Station "Naturcamping Zwei Seen" Mecklenburger Seenplatte

Nach dem Parken unseres Gespannes, die übliche Anmeldeprozedur...
Dachten wir.
Irrtum!
Denn die Dame an der Rezeption hätte eine gute Pokerspielerin abgegeben,  man konnte an ihrer Mimik und ihren sparsamen Worten nicht entnehmen, ob es gut oder schlecht für uns aussieht, hier den Rest unseres Urlaubes zu verbringen.
Später merkten wir, dass es einfach ihre Art war, diese typisch mecklenburgische Art, völlig gelassen zu bleiben und ersteinmal nicht zuviel von sich preis zu geben.
Wir können und werden uns sicher nicht über sie beklagen, war sie doch freundlich und wirklich hilfsbereit.
Wir hatten Glück, es war so wenig los, dass wir uns von den vielen freien Plätzen den für uns Schönsten aussuchen konnten. Sie empfahl uns einen etwas höher gelegenen Platz, da es am Ufer etwas stürmisch war. Sturm hatten wir ja an der Ostsee genug und so kamen wir auch ihrer Empfehlung nach und entschieden uns für diesen 1a Stellplatz. 
 

Unweit vom Sanitärhäuschen gelegen, links und rechts kein anderer Camper weit und breit!
Endlich Ruhe in Sicht.


Nachdem alles aufgebaut war, und wir etwas gegessen hatten, machten wir später einen Spaziergang über den Campingplatz und zum Ufer des Plauer Sees. Sehr malerisch. Idylle pur.
Wir haben uns ein schönes Fleckchen ausgesucht.


Am nächsten Tag stand ein Ausflug nach Waren an der Müritz an.
Früh fuhren wir los, wir wollten feudal frühstücken und hofften schnell fündig zu werden.
Um 9 Uhr parkten wir bereits in der Nähe vom Müritzeum.
Strahlend lasen wir bedächtig die Speisekarte durch, bis wir feststellten... Frühstück? Um diese Zeit? Hier? Nö. Hunger am Morgen... erst ab 10 Uhr gestattet. ;-)
Wir suchten uns ein anderes Cafe und wurden dann doch noch satt. :-)



Danach ging es dann durch die Stadt.
Leere Geschäfte? In Waren an der Müritz kein Thema mehr... sie werden mit Leben bemalt! Also wir fanden diese Idee einfach entzückend. Gerade leere Gebäude machen immer einen traurigen Eindruck, zeugen von der maroden Wirtschaftslage in manchen Gegenden.



Im Hafen von Waren entdeckten wir einen Water Camper. So etwas hatten wir noch nicht gesehen. Infos dazu gibt es hier. Eine schöne Idee.


Am nächsten Tag machten wir einen Ausflug nach Schwerin.
Auf dem Weg dorthin entdeckte mein Mann vom Beifahrersitz aus diese 2 Kraniche auf dem Feld. Wir hielten an und fotografierten erstmal. Ein schönes Motiv, leider etwas zu weit weg, um einigermaßen scharfe Bilder zu bekommen. Aber man kann die Kraniche erkennen. Ein schöner Moment, da diese Tiere, gerade in der Paar-Konstellation und in freier Wildbahn extrem scheu sind. Man sieht sie vielleicht weit oben am Himmel ziehen, doch auf dem Boden muss schon das Quentchen Glück dabei sein.



In Schwerin angekommen, parkten wir gegenüber vom Schloss, in dem sich der Landtag befindet.


Eine Stunden liefen wir um das Schloss durch den Schlossgarten. Das Schloss liegt an einem See, dem Schweriner See, auf der sogenannten Schlossinsel.
Da 2009 erst die Bundesgartenschau in Schwerin stattfand, konnte man gut erkennen, was alles dafür gemacht wurde. Wir können diesen Besuch nur jedem Interessierten empfehlen.


Nachdem wir dann an Eindrücken satt waren, wollten wir auch das leibliche Wohl nicht vergessen und nahmen einen kleinen Imbiss am alten Markt zu uns. Wir konnten bei strahlendem Sonnenschein draußen sitzen, direkt gegenüber der Haltestelle für die Stadtrundfahrten. Das berühmte Petermännchen war (oder ist?) der Geist des Schweriner Schlosses und nicht zu verwechseln mit den kleinen Fischen gleichen Namens. ;-)


Der Pfaffenteich im Herzen von Schwerin lockt mit seinem Charme so manchen Spaziergänger an. Ein Rundgang um den See dauert auch nicht ewig, und man sieht, warum dieser See zu den schönsten Stadtseen Deutschlands zu zählen ist.



Am Samstag machten wir uns ENDLICH auf ins "Tal der Eisvögel" am Plauer See.
Ich war ja gespannt.... bekommen wir einen Eisvogel zu sehen?
Der ausgewiesene Weg war wirklich sehr idyllisch und malerisch, naturbelassen, urwüchsig und echt romantisch.
Auch wenn wir keinen Eisvogel entdecken konnten, so haben wir einen sehr schönen Spaziergang durch die Natur gemacht.




Danach fuhren wir noch nach Plau am See. Die frische Luft hat uns wieder einmal hungrig gemacht! Nach einer kleinen Tour durch das Örtchen, nahmen wir in einem Restaurant ein "Hamburger Schnitzel" zu uns. 



Sonntag hatten wir einen Tag am Wohnwagen geplant. Ausruhen war angesagt, mal so gar nichts machen, ging dann aber doch irgendwie nicht und wir machten einen Spaziergang!
Den konnten wir dann auch "Zwei Seen" nennen. :-)
Großer Pätschsee und Plauer See. Dies war sehr abenteuerlich, denn als wir am Großen Pätschsee ankamen dachten wir, wir könnten irgendwie wieder auf einen höhergelegenen Weg kommen, das war aber nicht möglich.



Plötzlich aber kamen wir an eine Wegkreuzung, wir hielten uns links, (mit reichlicher Skepsis meinerseits), und  kamen aber doch am Plauer See an.
Der Weg war von Radfahrern (Mountainbikes) dermaßen matschig gefahren, dass man dort gut ein Paar Gummistiefel hätte gebrauchen können.


Zwischendurch konnten wir einen Blick in das gegenüberliegende Plau am See genießen.


Der Wanderweg führt über das Campingplatzgelände am Ufer entlang.
Hier stehen wir auf dem ersten Steg am Campingplatz, an dem auch Stellplätze für Boote vermietet werden. Natürlich werden die Stege kameraüberwacht, in der heutigen Zeit leider ein Muss.


Am Montag stand dann ein Ausflug nach Malchow auf dem Plan.
Strahlend blauer Himmel, Sonnenschein, was will man mehr? Malchow, ein kleines Inselstädchen, welches man in kurzer Zeit zu Fuß ablaufen kann. ;-)






Am Nachmittag bereits wieder am Wohnwagen angekommen, bereiteten wir alles für die Abreise vor.
Das heißt, mein Mann baute nach und nach alles ab, während ich auf dem Campingplatz mit der Kamera noch ein paar Eindrücke sammelte und auf die Jagd nach Schmetterlingen und sonstigen Insekten ging.
Ich hätte dort bleiben können, wochenlang, die Ruhe, die Natur, die vielen interessanten kleinen Städtchen, das hätte ich gerne noch genossen.



Alles Schöne muss aber wohl auch ein Ende haben, damit man sich wieder auf etwas anderes Neues freuen kann.
Die letzten Tage des Urlaubs verbrachten wir dann zu Hause, dies war zwar auch sehr schön, doch freuen wir uns schon auf die nächste Fahrt mit unserem Balduin der Beduin. ;-)

2 Kommentare:

  1. Sehr schöner Reisebericht mit vielen tollen Bildern! Danke
    Ja Mecklenburg ist schon eine (oder mehrere) Reise wert. Wir waren schon zweimal dort, in Waren auf dem Campingplatz Kamerun.
    LG Tony

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  2. Huhu
    Jetzt habe auch ich hierhin gefunden (von unserewohnwagenreisen.blogspot). Allerdings abonniere ich aus meinem anderen Blog (Hauptblog). Und ich werde jetzt öfters kommen. Uns als ich diesen Bericht hier gelesen habe, da hatte ich wieder Sehnsucht nach MeckPomm. Wir waren ja schon öfters dort im Urlaub. Und in das Tal der Eisvögel würde ich auch gerne mal gehen.
    Liebe Grüsse aus der CH
    VerflixteNadel

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